Wiener Avantgarden nach 1945

In der Zeit nach 1945 kommt Wien als Quelle eines Modernisierungsschubs auf geistigem und künstlerischem Gebiet eine besondere Bedeutung zu. Das Schaffen der KünstlerInnen dieser Zeit, ihr Wirken im Kontext des Kulturklimas der Nachkriegsjahre und ihre besondere Kommunikationsstruktur sollen in der Topografie der Stadt verortet werden.

Aufarbeitung und Präsentation dieser Wiener Kunstavantgarden nach 1945 sind essentiell für die Bewahrung des Wiener Kulturerbes. Darüber hinaus bietet sich diese Epoche in ihrer Einzigartigkeit auch zur identitätsstiftenden Definition der Kulturstadt Wien im Hinblick auf eine neue und zusätzliche Standortprofilierung und Vermarktbarkeit als Tourismusdestination: Wien als Quelle eines Modernisierungsschubs auf geistigem und kreativem Gebiet, Wien als Brennpunkt kreativen Geschehens.

Gesprächsreihe

Als erstes öffentliches Projekt startete viennAvant eine Gesprächsreihe. Die Veranstaltungen werden von den Teammitgliedern in Partnerschaft mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen organisiert, um mit einer interessierten Öffentlichkeit die Thematik zu diskutieren.

Erste Podiumsgespräche mit Zeitzeugen fanden am 4. April 2006 in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur sowie im Künstlerhaus am 1. Dezember 2006 zu Architektur und am 25. Juni 2007 zur Rolle der Künstlervereinigungen statt.

Details zur Gesprächsreihe

Weitere Podiumsgespräche zu Bildender Kunst, Film, Musik, Jazz sind in Planung.

Symposium 2009: “Teststrecke Kunst. Wiener Avantgarden nach 1945”

Vom 21. – 23. Oktober 2009 fand in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ein Symposium statt, bei dem die theoretischen Grundlagen und die Definition der Wiener Avantgarden dieser Epoche sowie methodische Ansätze vergleichbarer Projekte diskutiert wurden.

Konzept, Programm und Abstracts/Referate des Symposiums

Forschungsprojekte

Aus den im Symposium aufgetauchten Fragestellungen sollen multidisziplinäre Forschungsprojekte entwickelt werden. Eine Publikationsreihe ist angedacht.

Ausstellung

In einer Ausstellung sollen Objekte von zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhängen auch räumlich aufeinander treffen und so ein lebendiges Avantgarden-Bild vermitteln. Ein Begleitkatalog dient der Dokumentation der Forschungsergebnisse wie gleichermaßen zur Präsentation für eine breitere Öffentlichkeit. Durch Berichterstattung in den Medien und publikumswirksame Begleitprogramme zur Ausstellung ist zu erwarten, dass der Diskurs eine Dynamik entwickelt und internationale Bedeutung gewinnt.

Das Lostreten eines neuen Epochen-Hypes, vergleichbar dem seinerzeitigen durch die Künstlerhaus-Ausstellung „Traum und Wirklichkeit. Wien 1870 –1930“ (Historisches Museum der Stadt Wien/heute: Wien Museum, 1985) darf erwartet werden und ist mit konzertierten Kräften durchaus erreichbar.